Lebensqualität #1

Lebensqualität in 1 Sekunde

An diese zwei Stunden werde ich noch in Jahren mit einem Lächeln denken. Dabei hätte ich sie fast verpasst.

Rückblende in die vergangene Woche… Die letzten Tage fiel mal ordentlich Schnee bei uns. Wenn ich aus meinem Homeoffice-Fenster schaue, sieht die Welt zauberhaft aus. Sogar der Himmel hatte endlich ein Einsehen und tauschte sein trostloses Grau gegen ein strahlendes Blau ein. Leider ist heute einer dieser Arbeitstage voller Termine und drängender Aufgaben. Wenn ich fokussiert bleibe, kriege ich bis heute Abend das Wichtigste fertig.

Um 13:30 Uhr, mitten in einem virtuellen Kundentermin kommt eine WhatsApp Nachricht von meiner Frau: „Kommst Du um 14:00 Uhr mit uns Schlittenfahren? Es ist traumhaft draußen.“

„Was??“, denke ich mir. „Sie weiß doch, dass ich diese Woche wahnsinnig viel zu tun habe. Dafür habe ich keinen Kopf. Und keine Zeit!“

Dabei wäre es auch geblieben, wenn ich in meinem Kopf nicht plötzlich laut und klar eine Stimme gehört hätte: „Erhöht der Vorschlag meine Lebensqualität?“

Diese automatische Kontrollfrage habe ich über Jahre bewusst eingeübt. Zu oft war ich getrieben von Pflichtgefühl und Perfektionismus. Kein Raum für spontane Ausbrüche. Nicht immer mit guten Ergebnissen für mich und meine Liebsten.

Ich weiß nicht, wann ich damit begonnen habe, aber ich bin froh und dankbar, dass es mir inzwischen in vielen Momenten gelingt, mir diese Kontrollfrage zu stellen. Eine Frage, die nur ich selbst beantworten kann. „Erhöht das meine Lebensqualität?“

Meine Regel: Falls meine Antwort auf diese innere Frage „Ja“ lautet, dann sage ich auch „Ja“.

Ab 14:00 Uhr bin ich für zwei Stunden mit Frau, Tochter, Hund und zwei Schlitten unterwegs. Auf dem Feldhang treffen wir Nachbarn mit drei weiteren Kindern. Ich hatte die beste Schneeballschlacht seit 20 Jahren.

Früher hätte ich mir das unbewusst verboten. Heute bin ich dankbar für diese lebendige Zeit in voller Präsenz. Und meine restlichen Termine und Aufgaben des Tages gingen mir leicht von der Hand.

Wie gelingt es Dir, solche Momente im Alltag einzubauen? Fällt Dir das leichter als mir? Hast Du noch andere Tipps?

von Philipp Simanek

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